Perkutane Koronarintervention und Koronarangiographie (QS PCI)
Gegenstand des Verfahrens sind Koronarangiographien und Perkutane Koronarinterventionen bei Patientinnen und Patienten ab 18 Jahren.
Eine koronare Herzerkrankung liegt vor, wenn Verengungen oder der Verschluss der Herzkranzgefäße dazu führen, dass der Blutfluss und die damit verbundene Sauerstoffversorgung des Herzmuskels verringert bzw. unterbrochen wird. Dadurch kann es zu einem Herzinfarkt kommen. Die Diagnose kann durch eine Koronarangiographie gesichert werden. Hierbei wird ein Katheter über die Leisten- oder die Armarterie bis zum Herzen vorgeschoben. Die Herzkranzgefäße werden dann über den Katheter mit Kontrastmittel gefüllt und durch ein spezielles Röntgengerät dargestellt. Unter bestimmten Voraussetzungen können die verengten (stenosierten) oder vollständig verschlossenen Arterien mithilfe eines speziellen Katheters erweitert werden (= Revaskularisation). Diese Therapiemöglichkeit ist die perkutane Koronarintervention (PCI). Koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkte zählen in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen im Erwachsenenalter.
Das Verfahren dient der Beurteilung ambulant oder stationär erbrachter Eingriffe.
Ziele des Verfahrens (DeQS-RL):
- Verbesserung der Indikationsstellung
- Förderung der leitliniengerechten Durchführung des Eingriffs zur Erhöhung der Patientensicherheit
- Verringerung der Komplikationsrate während und nach der Behandlung, hierbei insbesondere eine Verringerung von unerwünschten, das Herz (kardialen) oder die Hirndurchblutung betreffenden (zerebrovaskulären), Ereignissen (MACCE) und der Sterblichkeit
- Verbesserung der patientenorientierten Kommunikation, Koordination und Kontinuität der Versorgung sowie der gemeinsamen Entscheidungsfindung
- Erfassung und Verbesserung der den Eingriff begründenden Symptomatik und der mit dem Eingriff assoziierten Schmerzen und Beschwerden aus Patientensicht.
Anhand von 20 Qualitätsindikatoren sollen die qualitätsrelevanten Aspekte gemessen, vergleichend dargestellt und bewertet werden. 14 Indikatoren basieren ausschließlich auf der QS-Dokumentation der Krankenhäuser und Praxen, für die Berechnung von 6 Indikatoren werden zusätzliche Informationen aus den Sozialdaten der Krankenkassen verwendet. Geplant ist, zusätzlich die Ergebnisse einer Patientenbefragungen in die Bewertung mit einzubeziehen.
Fachkommission QS PCI
Stimmberechtigte Mitglieder:
- Prof. Dr. med. Gert Richardt (Vorsitzender), Asklepios Klinik Bad Oldesloe
- Dr. med. Matthias Bohnsack, Kardiologische Praxis Elmshorn
- Dr. med. Matthias Hoffmann (stellvertretender Vorsitzender), Kardiologische Praxis im Fachärztehaus Husum
- Prof. Dr. med. Patrick Diemert, Westküsten Klinikum Standort Heide
- Dr. med. Joachim Berg, MD Nord
Beratende Mitglieder:
- Thomas Koritz, Deutscher Behindertenrat - Patientenvertreter
- Petra Dennert, Medizinphysikerin, FEK Neumünster/Städtisches Krankenhaus Kiel
Für eine optimale Versorgungsqualität in Schleswig-Holstein
Gemeinsam mit den Experten der jeweiligen Fachkommissionen unterstützen wir Arztpraxen und Kliniken in Schleswig-Holstein bei der Qualitätssicherung.
Externe Qualitätssicherung im ambulanten und stationären medizinischen Sektor
Die Umsetzung der gesetzlich verpflichtenden Maßnahmen zur Qualitätssicherung wird auf Bundesebene durch verschiedene Richtlinien geregelt. Die LAG-eQSH setzt die Qualitäts-sicherungsverfahren (DEQS-Verfahren) und Richtlinien auf Landesebene in Schleswig-Holstein um.